Archive for Oktober, 2010

Delegationsreise – sechster Tag –

Dumelang,

Der sechste Tag begann für die Frauen im Reitshupile Creche. Dort angekommen, sind sie in eine Gruppen mit größeren Kindern gegangen, um mit ihnen zu singen, Fingerspiele zu machen und zu kneten.
Unsere Lieder und Fingerspiele kannten die Kinder schon vom Vortag, Kneten war aber neu. Die Knete wurde aus Naturmaterialien selber hergestellt. Dass die Kinder selber abgemessen und gemischt haben, versteht sich von selbst. Und sie hatten auch sichtlich Spaß daran. Erst als es ans Kneten ging, zeigte sich die Kehrseite der Situation in diesem Kindergarten.
Wie gestern erwähnt, kommt hier auf 50 Kids eine Erzieherin. Das kreatives Arbeiten in dieser Situation schwer fällt ist verständlich. Schnell zeigte sich, dass einige Kinder mit der Knete nichts anfangen konnten. Es wurde ihnen zwar immer wieder gezeigt was sie damit machen können, aber nach einiger Zeit hielten manche immer noch das Stück Knete ungeformt in der Hand.
In diesen zwei Tagen haben die Frauen der Delegation die Möglichkeit gehabt, eine andere Arbeitsweise einzubringen. Alle Frauen, aus Süd Afrika und Deutschland, wollen die neuen Erfahrungen in ihre tägliche Arbeit mit einfließen lassen.


Die Kinder in den Kindergottesdiensten unseres Kirchenkreises hatten Stoffe mit Bildern bemalt. Mam Tilli (die Leiterin des Creche) freut sich sehr darüber ein Bild bekommen zu haben.

Die Männer begaben sich auf ihrer Schultour in die Z.M. Seatlholo Highschool und die Mosikare Midl-/Highschool.
Ich kann nicht genau sagen, ob wir über Nacht gelernt haben unsere Fragen gezielter zu stellen oder ob Lehrer und Schüler an diesen Schulen offener waren, aber die Antworten gaben uns einen tieferen Einblick in die Situation an den Schulen.
Das was wir heute alles erfahren haben, ist immer noch weit von dem entfernt, was die Medien berichten. Aber wir haben jetzt Punkte entdeckt über die wir mit unseren Freunden des Partnerschaftskomitees diskutieren können.
Der Abschied von der Z.M. Seatlholo Highschool zog sich länger hin als erwartet. Ein großer Teil der Abschlussklasse begleitete uns zum Wagen. Jeder wurde von einer kleinen Traube von Jugendlichen umringt und mit Fragen über Deutschland, unseren Beruf usw. gelöchert. Plötzlich zogen zwei Mädchen jeweils einen Edding aus der Tasche und es ging rund. Jeder von uns sollte sich bei den Kids auf dem T-Shirt verewiglichen. Wir können ab jetzt jedem Star gut nachempfinden ein Star zu sein.


Der Schulvorstand der Z.M. Seatlholo Highschool stellte für Kinder, die 5-10 km Schulweg (eine Richtung versteht sich) haben, Fahrräder zur Verfügung.

Sala sentle

Frank

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Oktober 14, 2010 at 11:25 pm Hinterlasse einen Kommentar

Delegationsreise – fünfter Tag –

Dumelang,

Am Dienstag hat das Team ein getrenntes Programm absolviert. Die Frauen haben eine Reitshupile Creche in Dibate village hospitiert – die Männer besuchten die Masibi Highschool in Batloung und die Molema Midlschool in Signalhil.

Die Masibi Highschool, im Norden von Mafikeng gelegen, wird von ca. 480 Schülerinnen und Schülern besucht. Die Klassenzimmer sind etwas sparsamer ausgestattet als bei uns. Aber das macht auch Sinn, da hier 45-50 Schüler in eine Klasse gehen. Den Klassen steht auch ein großer Computerraum zur Verfügung, jedoch verfügt dieser über keinen Internetanschluss.


So manche Schule bei uns wäre glücklich über eine solche Ausstattung.

Was für unsere Augen etwas befremdlich wirkt, sind die Gitter vor allen Türen und Fenstern, der hohe Stacheldrahtzaun um das ganze Areal und vielleicht auch die fehlende Wasserleitung.


Ansicht einer Schule im Raum Mafikeng.

An der nächsten Schule sah es etwas anders aus. Vielleicht liegt es daran, dass die Molema Midl School deutlich näher am Stadtzentrum liegt. Wahrscheinlicher wird aber sein, dass die Schule einige Jahre jünger ist. Hier sehen wir genauso viel Stacheldraht und Gitter, jedoch insgesamt macht die Schule einen besseren Eindruck.
860 Schüler besuchen diese Schule mit einer vergleichbaren Klassenstärke wie in der Masabi Highschool. Was mich beeindruckte ist die recht gute und moderne Technikausstattung mit Druckern, Kopierern usw. Was hier leider noch fehlt ist ein Computerraum mit Internetanschluss.

Die Gespräche mit den Lehrern waren schon recht aufschlussreich, jedoch entsprachen sie nicht unbedingt dem was die Medien bei uns berichten. In den Gesprächen mit den Abschlussklassen kam ich mir vor wie zu Hause; Die Jugendlichen brauchten sehr lange, bis der ein oder andere etwas gefragt hat bzw. auf Fragen antwortete. Allerdings wurden die Gespräche auf dem Schulhof, ohne Lehrer in der Nähe, doch um einiges interessanter. Morgen besuchen wir weitere Schulen und ich denke, wir werden noch viel mehr zu sehen, aber auch zu hören bekommen. Wir lernen ja auch gezielter zu fragen. Wir werden sehen…

Am Nachmittag trafen wir im Reitshupile Creche ein, um die Frauen unserer Delegation abzuholen. Auch sie haben viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln können.
Dieser Kindergarten wurde vor 12 Jahren für 46 Kinder eingerichtet. Seit dem entstanden 2 zusätzliche Räume, so das hier heute 160 Kinder in vier Gruppen betreut werden können. Es gibt hier 2 Gruppen a 50 Kinder im Alter von 4-6 Jahren und 2 Gruppen a 30 Kinder im Alter von 2-3 Jahren. Betreut wird jede Gruppen von „einer“ Erzieherin.
Die Kinder bekommen hier 3 Mahlzeiten. Besonders auffällig ist die große Disziplin bei den Kindern. Am Vormittag wird mit den Kindern aktiv gearbeitet und nach dem Mittagessen gemeinsam Mittagsschlaf gehalten. Selbst wer nicht schlafen kann oder will, hat liegenzubleiben. Danach werden die Kids nach und nach abgeholt.
Während des Mittagsschlafes kam es zu einem regen Erfahrungsaustausch zwischen den Verantwortlichen des Creche und den Delegationsmitgliedern. Hierbei wurden einige notwendige Wünsche geäußert. Ob und wie diese Unterstützt werden können, muss zwischen den Partnerschaftskomitees diskutiert werden.

Sala sentle

Frank

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Oktober 13, 2010 at 11:10 pm Hinterlasse einen Kommentar

Delegationsreise – vierter Tag –

Dumelang,

Gestern hatten wir den ersten arbeitsreichen Tag, der sich streckenweise als sehr bewegend herausstellte.

Am Morgen fuhren wir bei angenehmen 28 Grad (im Schatten) für unseren ersten Termin in den Kindergarten ‚Godisang Creche‘ in Magogoe village. Dieser Kindergarten (hier heißt er ‚Creche‘) ist für Kinder aus schwierigem Elternhaus bzw. mit HIV-/AIDS-Kranken Eltern eingerichtet worden. Er wurde von Ilse-Marie Hiestermann von der Communität und Geschwisterschaft Koinonia (eine Gemeinschaft der Evangelischen Kirche) mit vielen Helfern aufgebaut.
Das Arbeitskonzept erinnert schon sehr stark an Deutschland, jedoch die Verhältnisse könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier in Süd Afrika sind die Kindergärten deutlich mehr auf Eigeninitiative der dort Arbeitenden angewiesen als bei uns. Aber den Kindern fehlt es an nichts. Und hiervon konnten wir uns in einem Gespräch mit der Leiterin Ilse-Marie Hiestermann überzeugen.
Das größte Problem sind die schwierigen Situationen in den Familien. Als Beispiel: Die Eltern müssen im Monat 50 Rand (ca. 5€) für den Creche bezahlen oder ersatzweise einmal in der Woche einen 5 Liter Eimer Wasser aus dem Brunnen des Kindergartens holen. Doch bevor die Eltern das eine oder andere machen, nehmen sie lieber ihre Kinder aus dem Creche. Schwer zu glauben, aber es entspricht Realität.


Hier gibt es zwar keinen Snoozleraum, aber der gemeinschaftliche Mittagsschlaf gehört auch in diesem Creche zum Tagesablauf.

Im Anschluss ging es zu einem Meeting mit dem HIV/AIDS Komitee in die Gemeinde in Lomanyane.
Mit Mitgliedern des Vorstandes und der Ärztin Dr. Angelika Krug von der Communität Koinonia erörterten wir die tägliche Arbeit der Mitglieder und ihre Schwierigkeiten bei ihrem nicht ganz einfachen Job. Von den gesellschaftlichen Problemen, über die medizinischen Umstände bis zu den psychischen Folgen für Betroffene, deren Angehörige, aber auch den Mitgliedern des HIV/AIDS-Komitees – keine Facette der Arbeit wurde ausgelassen. Besonders bewegend für uns war die Geschichte einer Mitarbeiterin des Komitees.
Worte die uns einfach nicht loslassen…

Sala sentle

Frank

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Oktober 12, 2010 at 9:06 pm Hinterlasse einen Kommentar

Delegationsreise – zweiter Tag –

Dumelang,

Heute ging es nun weiter nach Rustenburg. Gern sind wir einer Einladung des Bischofs Dithlale gefolgt.
Bei Kaffee und Kuchen haben wir Erfahrungen und Gedanken ausgetauscht. Anschließend ging es weiter nach Mafikeng, wo wir nach einer sehr herzlichen Begrüßung eine kurze Andacht gefeiert haben. Im Anschluss wurde die Delegation zu einem vorzüglichen Supper eingeladen. Nachdem gemeinschaftlich der Abwasch erledigt war, wurden die Teilnehmer zu den Hostfamily’s gefahren.


Geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Mann im Hintergrund hat mitgeholfen, der steht nicht zur Zier dort.

In der Gastfamilie angekommen folgte die übliche Vorstellung und es fiel ein Satz, der mich beeindruckte. Fühlt Euch wie zu Hause, wir sind von nun an Eure Familie. Als Süd Afrika Neuling habe ich mich im Vorfeld über das Land kundig gemacht, aber diese Gastfreundschaft die ich hier erlebe, übersteigt alles was ich erwartet habe.

Sala sentle

Frank

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Oktober 12, 2010 at 1:05 am Hinterlasse einen Kommentar

Delegationsreise – dritter Tag –

Dumelang,

Heute ist Sonntag und Sonntag ist Curch Service (Gottesdienst). Am heutigen Tag wurden in unserer Gastgemeinde die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden vor der ganzen Gemeinde geprüft.
Die Mädchen und Jungen mussten unter anderem das Leben und Wirken Martins Luther’s, die 10 Gebote und das Glaubensbekenntnis jeweils mit Erklärungen auswendig aufsagen können. Auffällig war, dass keiner dem anderen geholfen hat, wenn jemand ins stocken geraten ist. Und ich fühlte mich schon ein wenig in meine Jugend zurück versetzt. Damals war es fast genau so. Aber nur fast, denn hier wird die ganze Gemeinde nach der Prüfung gefragt, ob die Prüflinge bestanden haben. Heute war es eindeutig, alle haben bestanden.

Am Nachmittag fand ein Treffen mit dem Partnerschaftskomitee unseres Partnerkirchenkreises Borwa II statt. In diesem Meeting wurde erörtert, in welcher Form unser gemeinsames Schulprojekt weiter geführt werden kann, da die Schulgebühren nun mehr vom Staat übernommen werden. Die kommende Woche wird sicher neue Ideen zu Tage bringen, wie wir mit unseren südafrikanischen Freunden die Bedingungen an den Schulen weiter verbessern können.

Sala sentle

Frank

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Oktober 11, 2010 at 11:27 pm Hinterlasse einen Kommentar

Delegationsreise erster Tag

Dumelang,

nach 15 stündiger Anreise ist die Delegation des Kirchenkreises Peine in Süd Afrika angekommen.

Am Ende des Fluges nach Johannesburg, mit Zwischenstopp in Amsterdam, war lediglich der Verlust eines Gepäckstückes zu beklagen. Dieses wird nach Eintreffen in Johannesburg nach Mafikeng geliefert.
Eines war jedoch ein beeindruckendes Erlebnis; als wir aus dem Flugzeug kamen, hat uns das südafrikanische Servicepersonal mit einen freundlichen Lächeln und einem „hello and welcome in South Africa“ begrüßt.
Der Transport und das Einchecken im Hotel verlief recht unkompliziert, aber dennoch zeitaufwendig. Die Uhren in Süd Afrika ticken einfach etwas anders als bei uns in Deutschland. Wir alle werden uns daran gewöhnen müssen.


Bei einem kühlen Getränk lässt die Delegation den langen Tag ausklingen.

Sala sentle

Frank

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Oktober 11, 2010 at 10:47 pm Hinterlasse einen Kommentar

Hurra! Wir sind online.

Dumelang,

nach vier Tagen bin ich endlich online. Es war nicht ganz einfach hier einen Internetzugang zu bekommen. Aber auch das habe ich heute mit Hilfe unseres Freundes „Mifi“ Kgosiemang geschafft. In den nächsten Stunden werde ich die bereits verstrichenen Tage einstellen.

Sala sentle

Frank

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Oktober 11, 2010 at 6:57 pm Hinterlasse einen Kommentar

Internetzugang in Südafrika

Frank hat ja angekündigt, regelmäßig aus Südafrika zu berichten – Internetzugang vorausgesetzt.

Zur Überbrückung hier passend zum Thema ein Artikel in der ZEIT mit dem Titel „Südafrika: Wo Zugang zum Netz ein Luxus ist“.

Oktober 10, 2010 at 6:48 pm 1 Kommentar

„Offizieller“ Startschuss der Delegationsreise

Dumelang,

allen Interessierten der Partnerschaftsarbeit mit dem Circuit Borwa II in Südafrika.
Gestern Abend um 19 Uhr fand der mittlerweile Traditionelle Reisesegen in Form einer Andacht in der St. Jakobi Kirche statt. Gehalten wurde diese Andacht von Superintendentin Frau Gerts-Isermeyer.
In dieser, für den einen oder anderen bewegenden halben Stunde, wurde gebührend Abschied genommen. Für fünf von uns ist es ja schließlich das erste Mal, das sie nach Südafrika, geschweige denn das erste mal überhaupt fliegen. Und der ein oder andere geht zum ersten mal seit vielen Jahren ohne Kinder auf Reisen. Kurz, es nicht allen leicht gefallen. Hier waren die aufbauenden Worte von Frau Gerts-Isermeyer sehr hilfreich.


Heute morgen geht es nun ab 7 Uhr mit dem Flieger von Hannover über Amsterdam Richtung Johannesburg. Von dort werde ich dann versuchen täglich (Internetverbindung vorausgesetzt) einen kurzen Abriss des Tagesgeschehens Euch allen mitzuteilen.

Sala sentle

Frank

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Oktober 8, 2010 at 8:14 am Hinterlasse einen Kommentar

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